Maßnahmen zum Rückhalt von Regenwasser im Stadtwald von Oberursel ist gut investiertes Geld

Das Forstamt in Oberursel hält durch gezielte Baumaßnahmen immer mehr Wasser nach Regenfällen im städtischen Wald zurück, wie und wo erste Maßnahmen dazu durchgeführt wurden, davon überzeugte sich die  SPD-Fraktion bei einem Waldspaziergang mit Oberurseler Bürgern und Revierförster Luis Kriszeleit.

Trotz eines sehr regnerischen Tages fand sich für den Waldspaziergang eine Gruppe von knapp 30 Personen zusammen. Wolfgang Burchard (SPD) begrüßte die Gruppe mit dem Hinweis, dass in den vergangenen Jahren Themen wie die Borkenkäferplage, Baumfällungen und die Wiederaufforstung im Mittelpunkt des Waldrundganges gestanden habe und in diesem Jahr das Regenwasser das zentrale Thema sein werde.

Wenn mehr Regen im Waldboden gehalten werden kann, dann ist das gut für den Waldbestand, aber es hilft auch Überschwemmungen in Oberursel zu vermeiden, erklärte Luis Kriszeleit bei dem Rundgang. “Das Ziel ist es, Schäden zu vermeiden und das Wasser nach starken Regenfällen im Wald zu halten, damit es nicht in Sturzbächen Richtung Oberursel strömt.“ Er erklärte der Gruppe, dass sein Team gerade jetzt im Zuge des Klimawandels an Maßnahmen arbeite, die verhindern sollen, dass nach Starkregenereignissen das ins Tal strömende Wasser Schaden anrichte, indem es Wege wegspüle oder gar Wohngebiete überschwemme.

Durch den Bau von Wegquerungen in Betonröhren, Abschlägen und dem Anlegen kleiner Tümpel wird das Wasser im Wald gehalten oder zumindest aufgehalten. Es versickert und wässert den weiter unten gelegenen Baumbestand. Gleichzeitig bilden diese Maßnahmen einen idealen Hochwasserschutz, da das Wasser abgebremst wird und erst Stunden später die Tallagen des Taunus erreicht.

Einig waren sich die Teilnehmer des Rundganges, dass die Maßnahmen gut investiertes Geld seien. Schließlich seien die Kosten für die Baumaßnahmen im Wald günstiger als die Behebung von Hochwasserschäden nach Starkregenereignissen. Kriszeleit erklärte, dass das Forstamt Oberursel jedoch nur dort tätig werden könne, wo der Waldbestand in städtischer Hand sei und man auch auf Maßnahmen der benachbarten Waldeigentümer setzen müsse.

Eine gute Nachricht hatte Luis Kriszeleit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Rundgangs noch zu berichten. In den vergangenen Jahren beklagte die Forstwirtschaft, dass der Holzpreis stark gesunken war, insbesondere nach dem Borkenkäferbefall. Das habe sich in den letzten Jahren wieder geändert – insbesondere beim Fichtenholz. China erhält durch den Handelsboykott kein Bauholz mehr aus der USA und greift deswegen auf europäische Ressourcen zurück. Dadurch steigen auch wieder die Preise beim Verkauf von Holz aus dem Oberurseler Stadtwald.