SPD-Fraktion im Stadtparlament setzt sich weiter für den städtischen Hort in Stierstadt ein

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Die Oberurseler Stadtverordnetenversammlung hat in der letzten Sitzung des Jahres einen Änderungsantrag der SPD-Fraktion zum Haushalt 2023, der die uneingeschränkte Weiterarbeit des städtischen Horts an der IGS Stierstadt beinhaltete, ohne Aussprache abgelehnt.

Aus Sicht der SPD im Stadtparlament sprechen für den Erhalt des Hortes die stabilisierende Wirkung für die dort betreuten 10- bis 14-Jährigen, die aus dem gesamten Stadtgebiet und Nachbargemeinden kommen dürfen.  „Wir wenden uns entschieden gegen jede Streichung von städtischen Jugendfördergeldern. Corona hat Kinder und Jugendliche in allen Persönlichkeitsbereichen beeinträchtigt, diese Defizite müssen noch über Jahre kompensiert werden“, erläutert die Fraktionsvorsitzende Elenor Pospiech. „Dazu haben wir in der Beratungszeit des städtischen Haushalts Einsparvorschläge eingebracht, etwa durch Verschieben der Planung für den Durchstich Nassauer Straße, und Einnahmeposten, wie beispielsweise 1.- € Tourismusabgabe pro Übernachtung) vorgelegt, die von CDU und Grünen verworfen wurden.“

Der Hort im Pavillon der IGS Stierstadt entstand auf Initiative der Stadt Oberursel, die den Internationalen Bund (IB) mit dem Betrieb beauftragt hatte. An fünf Schultagen treffen sich hier Kinder und Jugendliche zu festen Öffnungszeiten 13:00 – 17:00. Es wird gemeinsam Mittag gegessen und Hausaufgaben gemacht, der IB bietet Lernunterstützung und setzt Impulse für aktive Freizeitgestaltung u.a. auch in den Ferien. Der Hort wird geführt als sozialpädagogische Einrichtung u.a. mit Lernhilfe, und ist eingerichtet für Kinder und Jugendliche in schwierigen Familiensituationen, darunter von alleinerziehenden Müttern, aus Familien mit Migrationshintergrund, durch Flucht traumatisierte und psychisch belastete Kinder nach § 35a Sozialgesetzbuch VIII.

„Der Hort stellt einen Ort für ein vorurteilfreies und friedliches Zusammenleben sowie für eine gelungene Integration von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Herkunftsländern dar“, ergänzt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sebastian Imhof, der für die SPD im Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss sitzt.

Wichtige Aspekte der pädagogischen Arbeit für die Kinder und Jugendlichen sind: Stärkung des Selbstwertgefühls, Vermittlung von Handlungsfähigkeit, z. B. bei Konflikten, Förderung von Gruppenprozessen, Begleitung bei Entwicklungsprozessen, z. B. Pubertät, Unterstützung in schwierigen und krisenhaften Situationen, Selbstbestimmung, Mitbestimmung, Ermöglichen von positiven Erlebnissen, Meistern von Herausforderungen.

Nicht nachvollziehbar für die SPD-Fraktion ist daher die von CDU und Grünen verbreitete Ansicht, dass es gerecht sei, den Stierstädter Hort als städtische Einrichtung zu schließen, weil es an anderen Schulen auch keine Finanzierung für solche städtischen Einrichtungen gäbe. Das Gegenteil ist richtig. „Wegen des hohen Interesses am städtischen Hort in Stierstadt mit doppelt so vielen Anmeldezahlen wie vorhandenen Plätzen, sehen wir eher die städtische Herausforderung, an anderen Stellen in Oberursel gleichartige Jugendeinrichtungen zu schaffen. Jetzt muss der einzige hervorragend funktionierende Hort seiner Art in Oberursel über die Sommerferien 2023 hinaus weiterbestehen. Die dort in der Regie des IB sozialisierten und stabilisierten Jugendlichen schaffen Schulabschlüsse und der Hort ist damit ein Erfolgsmodell“, ist Sebastian Imhof überzeugt.