Waldspaziergang der SPD Fraktion: Wie geht es dem Oberurseler Wald?

Die SPD-Fraktion und interessierte Bürger:innen trafen sich zu einem Rundgang mit Oberursels Förster Luis Kriszeleit und Bürgermeisterin Antje Runge. Fazit: Der Wald ist im Umbruch und benötigt weiterhin Unterstützung und große Aufmerksamkeit.

Der Wald liegt den Oberurseler:innen am Herzen. Wolfgang Burchard, Mitglied der SPD-Fraktion begrüßte die knapp 40 Teilnehmer:innen zum vierten Rundgang im Wald. „Im vergangenen Jahr haben wir uns die Abholzungen angeschaut, die aufgrund von Trockenheit und Borkenkäfer notwendig geworden waren. Heute wollen wir sehen, was dort an Anpflanzungen stattgefunden hat.“

Insgesamt, so Luis Kriszeleit wurden mit Unterstützung von Freiwilligen aus allen Altersgruppen in 14 Pflanzaktionen 9.000 Bäume gepflanzt. Auf der gut 2 Hektar großen Fläche, die besichtigt wurde, waren es allein 5.500 Bäumchen. Das Gelände wurde von dem Forst-Team vorbereitet, die jungen Bäume, gestützt durch einen Akazienstab zum Großteil von Freiwilligen eingesetzt.

Bürgermeisterin Antje Runge lobte das große Engagement des Teams um Kriszeleit, das  beispielhaft vorweg gehe und die Menschen begeistern konnte. „Allein im März war jedes Wochenende dem Wald gewidmet.“ Neben Kriszeleit sind beim BSO noch zwei weitere Mitarbeiter und zwei Auszubildende beschäftigt, das drittkleinste Team, wie Kriszeleit lachend erzählt. Unterstützung erhielt das Oberurseler Forst-Team unter anderem auch durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Bäume spendeten und Pflanzaktionen organisierten.

Eine große Fläche ist zum Schutz eingezäunt, auf dem Nachbargelände unterstützen die jungen Bäume lichtdurchlässige Schutzhüllen, die auch durch Niederschlag des Taus für Feuchtigkeit sorgen. „Das ist nicht besonders attraktiv, aber die jungen Bäume wachsen deutlich schneller in der Hülle“, führt Kriszeleit aus.  Und das alles kostet Geld: Eine Hülle allein bis zu 2 Euro, der Stützstab ebenfalls und für einen Nachwuchsbaum in guter Qualität sind 4  bis 5 Euro fällig. „Wir würden uns daher freuen, wenn die Unterstützung durch Freiwillige und auch durch Unternehmen aus der Region weiterhin so großartig bleibt“.

Bis zu 15 Jahre muss ein neu gepflanzter Baum geschützt und unterstützt werden – neben Wildverbiss ist es die Konkurrenzvegetation wie Brombeeren, die den Bäumchen das Leben schwer machen. „Und die zu entfernen, das ist Handarbeit“, erläutert der Förster. Demnächst werden auf dem Gelände auch noch Greifvogelstangen aufgebaut, damit die Mäuse im Schach gehalten werden.

Neben Erle, Esche und Ulme wurden auch Eisbeere und Wildkirsche gepflanzt. „Wir greifen der Natur unter die Arme und pflanzen Bäume, die zu dem Standort nahe am Urselbach passen“. Das, so Kriszeleit, traf auf die dicht gepflanzten Fichten nicht zu.  SDW-Geschäftsführer Christoph von Eisenhart Rothe vergleicht den Baum-Mix anschaulich mit einem gut gemischten Portfolio an Kapitalanlagen.  “Wenn ein Baum vielleicht sich nicht so gut entwickelt, gibt es ja noch andere, die sich gut machen.“

Viel Arbeit hat das Forst-Team auch in das Thema Wasser und Wege gesteckt. Gräben wurden gereinigt, damit das Wasser aufgenommen und in die richtige Richtung gelenkt wird. Und die Schäden, die durch den Abtransport des geschlagenen Holzes auch aus anderen Gemarkungen durch den Oberurseler Wald, auf den Wegen entstanden sind, mussten repariert werden.