Die SPD-Fraktion vor Ort: Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz.

Fazit: Alles, was zum Themenbereich Bevölkerungsschutz gehört, läuft am Ende irgendwie operativ bei der Feuerwehr Oberursel-Mitte zusammen. Denn auch Aufgaben wie der Zivilschutz werden für die Umsetzung vor Ort an die örtliche Wehr weitergereicht. Das beginnt bei der Aufklärung und geht bis zum sogenannten Schlimmstfall.

Der Ortstermin hat den teilnehmenden SPD-Politikern aus Fraktion und Ortsbeiräten verdeutlicht, dass die rund 250 engagierten Ehrenamtlichen an fünf Standorten inhaltlich gut aufgestellt sind. „Hier wird ein professioneller Job geliefert“, stellt Fraktionsvorsitzende Elenor Pospiech fest, und „wir haben dort ein überzeugendes Führungsteam“.

Eindrücke:

– Beim Großereignis Hessentag haben die fünf Wehren wie eine Berufsfeuerwehr 24/7 gearbeitet; das hat eine Oberurseler Mannschaft geformt und zu neuen Konzepten geführt.

– Feuerwehr ist in Oberursel eine Freizeitaktivität. In anderen hessischen Gemeinden vergleichbarer Größe gibt es feuerwehrtechnische Beamte. Oberursel hat mit dem Stadtbrandinspektor eine Person, weitere neun hauptamtliche Kräfte der Stadtverwaltung erledigen die täglichen Aufgaben wie zum Beispiel die Wartung der Einsatzfahrzeuge und Gerätschaften, Verwaltungsaufgaben oder Haustechnik in den Gerätehäusern.

– Maximal 10 Minuten darf es dauern, bis die erste Staffel am Einsatzort mit der Hilfe beginnt.

– Dabei stellt die zunehmende Verbreitung von Tempo 30 eine Herausforderung für die Einhaltung dieser Frist dar, da ehrenamtlichen Kräfte zunächst mit dem Privatfahrzeug zur Wache fahren müssen.

– Der Standort Mitte ist mit den Anforderungen in allen Belangen voll an die Grenze gekommen, das wurde beim Ortstermin deutlich – und das wird auch regelmäßig von den Aufsichtsbehörden bemängelt.

– Die Bevölkerungszahl steigt sukzessive; die Anforderungen und Aufgaben mit dem Wachstum der Stadt auch.

Und was passiert nun bei Naturkatastrophen mit 100 Liter Regen in einer Stunde wie im Ahrtal? Stadtbrandinspektor Valentin Reuter und sein Stellvertreter Andreas Ruhs sind sich einig: Üben könne man einen derartigen “Schlimmstfall” nicht – doch die routinierten Staffeln in Oberursel seien durch die lange Zusammenarbeit auf jeden Fall bestens vorbereitet. Bei den Übungen gibt es regelmäßig auch Gedankenspiele, wie sich Rodungen im Wald und das veränderte Klimageschehen mit extremen Wetterereignisse auswirken können.

Valentin Reuter: “Wenn wir derartige ‘Schlimmstfälle’ durchsprechen, wird spätestens klar, wie dringend wir das Gefahrenabwehrzentrum brauchen. Und nicht nur als professionelle Einsatzzentrale.”