Seedammweg in Stierstadt soll autofrei bleiben

Die SPD Oberursel und die SPD Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung sprechen sich klar gegen eine Öffnung des Seedammweges in Stierstadt für den Verkehr aus. Diese Position vertritt auch Sebastian Imhof, Spitzenkandidat der SPD für den Ortsbeirat Stierstadt und Kandidat für die Stadtverordnetenversammlung und betont: „Ich setze mich für ausreichend bezahlbaren Wohnraum ein und für einen Verkehr, der mit klugen Lösungen im Dialog mit den Betroffenen gefunden wird. Aber auch sind mir der Erhalt von Landschaft und Natur wichtig. Ich sehe daher vielerlei Gründe gegen eine Öffnung des Seedammwegs für den Autoverkehr.“
Seedammweg und verlängerte Gartenstraße führten direkt durch ein wichtiges Naherholungsgebiet. Dies müsse erhalten bleiben, so Imhof weiter. Für viele Menschen seien Seedammweg und verlängerte Gartenstraße der Ausgangspunkt für weiterführende Wanderungen durch Feld, Wald und Flur. Bereits die ortsnahen Bereiche mit Altbach, Vogelschutzgebiet, feuchten Wiesen und Kleingärten bieten ein abwechslungsreiches Naturerlebnis.
„Viele Stierstädter nutzen diese Wege auch als direkte innerörtliche Verbindungen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Täglich dient diese Strecke vielen Schülerinnen und Schülern als schneller und sicherer Schulweg. Täglich sieht man hier Jogger und Fahrradfahrer, die ihrem Sport nachgehen.
Wenn diese Wege zu Straßen ausgebaut werden, die viele Autos aufnehmen sollen, dann ist es mit der Naherholung, der Ruhe, dem Naturerlebnis, der Sicherheit des Schulwegs, den körperlichen Bewegungs- und Sport- und Freizeitmöglichkeiten vorbei“, befürchtet Imhof.
Bürgermeisterkandidatin Antje Runge hat sich nach einer Begehung mit Bürgern ebenfalls schon deutlich gegen eine Öffnung des Seedammwegs geäußert: „Ich setze mich für eine Klima- und Mobilitätswende ein, womit eine schonende Flächenentwicklung einhergeht. Damit spreche ich mich gegen die Öffnung des Seedammwegs aus, denn ich möchte die natürliche Umwelt erhalten, die Landwirtschaftsflächen und das Naherholungsgebiet nicht zerschneiden. Für die Anwohner der Gartenstraße würde mit Öffnung des Seedammwegs eine Mehrbelastung entstehen, die einer verträglichen Verkehrsgestaltung konträr entgegensteht. Meine Gespräche vor Ort haben gezeigt: Die Belastung in der Altstadt ist jetzt schon riesig und erfordert schnelle Anpassungen der Verkehrsberuhigung anstatt noch weiteren Verkehr anzuziehen.“
Jeder müsse sich fragen, ob die mit der Öffnung des Seedammwegs angestrebte Verkehrsreduzierung im unteren Bereich der Gartenstraße wirklich so viel wert sei, dass dafür dieses für Stierstadt wertvolle Gebiet zerstört werde, gibt Imhof zu bedenken. Unklar sei zudem, ob der gewünschte Verkehrseffekt auch tatsächlich eintreten werde. Bekanntermaßen ziehen neue Straßen neuen Verkehr an. Ohnehin wird die obere Gartenstraße, die ebenfalls sehr eng ist, deutlich mehr mit dem Autoverkehr belastet.
„Wir müssen den Charakter des Seedammwegs und der verlängerten Gartenstraße erhalten: als autofreie Wege. Zudem ist es nur eine Frage der Zeit, bis das gut erschlossene, orts- und naturnahe Gebiet für neue hochpreisige Wohnsiedlungen herhalten muss. Das aber ist genau das, was wir als SPD Oberursel und auch als SPD Stierstadt gerade nicht wollen: eine weitere Zersiedelung unserer Landschaft mit Häusern, durch die der Verkehrsdruck auf den Stierstädter Ortskern noch weiter erhöht wird. Daher wird es mit der SPD keine Öffnung des Seedammweges geben“, so Imhof abschließend.