SPD Oberstedten: Natur- und Erholungsraum Tannenwaldallee nicht zerstören

Die Landesgartenschau dürfte, wird das Konzept der Bewerbung so umgesetzt, vor allem den Bereich zwischen Oberstedten und Dornholzhausen radikal verändern, berichtete die Taunuszeitung am 1. Juli 2020. Die Stadt Bad Homburg plant demnach zwischen den beiden Ortsteilen ein großflächiges Freizeitgelände mit vielen Attraktionen.
Der Vorstand der SPD Oberstedten hat dieses Ansinnen mit großer Verwunderung aus der Presse zur Kenntnis genommen und zeigt sich zutiefst irritiert. Dieses Jahr wurde nach jahrzehntelangem Gerangel unter Federführung der SPD auf Oberstedter Seite eine Umwidmung des Geländes in größere Baugebiete verhindert, so dass die Hinterhöfe/Hasengärten auf Oberstedter Seite für eine naturnahe Nutzung als Streuobstwiesen und Koppeln für den Reitverein erhalten bleiben. „Die Oberstedter SPD wollte damit auch ihren Beitrag leisten, die Kulturlandschaft rund um die Tannenwaldallee nicht anzutasten“, erklärt Markus Schmidt, Vorstandsmitglied der SPD Oberstedten und Mitglied des Ortsbeirates.
Rund um die Tannenwaldallee hat sich ein Gebiet entwickelt, auf dem ein harmonisches Miteinander von Erholungssuchenden und Anwohnern, Landwirtschaft und naturnaher Freizeitnutzung gewährleistet ist. „Es ist mir unverständlich, dass man diese Oase antasten will. Und ich frage mich, was hat das mit dem Grundgedanken der Landesgartenschau zu tun?“, stellt Ortsbezirksvorsitzende Elenor Pospiech die Pläne der Stadt Bad Homburg in Frage. Ziel der Gartenschauen sei es, Strukturen zu verbessern. Deshalb würden Gartenschauen meist nicht in besonders schönen Landschaften platziert, sondern eher in Gegenden, die eine besondere Benachteiligung aufweisen, um dort die Lebensqualität und das ökologische Klima in den Städten zu verbessern.
Dieses Ziel sei, so die SPD Oberstedten, auf der historischen Achse Tannenwaldallee bereits erfüllt. „Die Allee ist Zubringer in den Wald und ein stark frequentierter Treffpunkt für Menschen, die die Nähe zur Natur suchen“, so Pospiech. Wie sich das mit der ins Spiel gebrachte extensiven Nutzung rechts und links der Tannenwaldallee für Freizeitaktivitäten wie Dirt-Bike-Bahn (Hindernis-Parcours für BMX-Räder und Mountain-Biker), Skaterbahn, Ballspielflächen und „nicht näher benannte weitere Einrichtungen“ sowie mit einer Verlegung der Grillstellen von den Buschwiesen an die Tannenwaldallee, fragen sich die Oberstedter SPD-Politiker. Die Fläche rechts und links der Allee sei zudem auch Lebensraum von vielen Tieren.
Auf der einen Seite suchten die Gemeinden nach Konzepten, die Autoverkehr verhindern, auf der anderen Seite kämen dann Konzepte wie dieses auf den Tisch, welches viel Verkehr aus dem Großraum Rhein-Main in das Gebiet zwischen die beiden Ortsteile ziehen könnte. Ein weiterer Grund für die Oberstedter Nachbarn, den Kulturraum Tannenwaldallee nicht zu einem Freizeitpark zu wandeln. „In der vorgestellten Planung sehen wir einen unverhältnismäßigen Eingriff in Natur und Landschaft“, betont Jutta Niesel-Heinrichs, Vorstandsmitglied der SPD Oberstedten und Mitglied des Ortsbeirates, der auch die schützenswerten landwirtschaftlichen Flächen rechts und links der Tannenwaldallee am Herzen liegen.
Den bisher erfolgten aufwertenden Maßnahmen für die landgräflichen Gärten stehe die SPD Oberstedten ausgesprochen positiv gegenüber und unterstütze eine entsprechende Weiterentwicklung rund um die Tannenwaldallee mit einem naturnahen Konzept.
Erstaunt zeigt sich die SPD Oberstedten darüber, dass für die im Rahmen der Bewerbung notwendige Machbarkeitsstudie nicht mit dem direkten Nachbarn Kontakt aufgenommen wurde, um die Entwicklung des Gebietes gemeinsam voranzubringen.