Frei leben – ohne Gewalt! – Infostand und Brötchentütenaktion

Als stadtweit sichtbares Zeichen wird am Freitag, 22. November 2019, die Fahne „Frei leben – Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ vor dem Oberurseler Rathaus gehisst.

In diesem Jahr beteiligt sich Oberursel (Taunus) bereits zum neunzehnten Mal an der bundes­weiten Fah­nenaktion „frei leben – ohne Gewalt“, die immer am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, stattfindet.

Am Samstag, 23. November 2019 können sich Interessierte zwischen 10.00 und 12.00 Uhr an einem Info-Stand mit der Brötchentüten-Aktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“ vor der Bäckerei „Kröger´s Brötchen“ in der Vorstadt bei Vertreterinnen des Vereins „Frauen helfen Frauen-Hochtaunuskreis e.V.“, des Deutschen Frauen Rings Ortsgruppe Oberursel, der vhs, SOROPTIMIST International, des Oberurseler Bündnis 90/Die Grünen, der Oberurseler SPD Frauen, der iB Kinder-&Jugendhilfe und der Gleichstellungsbeauftragten, über die aktuelle Situation zur Thematik „häusliche Gewalt“ informieren.

Ziel dieser Aktion ist, mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen, sie zu sensibilisieren, um im Ernstfall nicht weg zu sehen, sondern aktiv zu werden, ohne sich aber selbst zu gefährden. Außerdem erhalten die Bürger*innen umfangreiche Information über die unterschiedlichen Hilfsangebote in Oberursel und dem Hochtaunuskreis.

„Wir danken allen Mitbeteiligten für ihren Einsatz und die freundliche Unterstützung, den Oberurseler Bäckereien, insbesondere „Kröger’s Brötchen“, für die Brötchenspende“, so Bürgermeister Hans-Georg Brum.

Außerdem lädt der Verein „Frauen helfen Frauen–Hochtaunuskreis e.V.“ am Samstag, 23. November 2019, zu einem Benefizkonzert mit der Band „Miss Moneypenny“ ein. Die Veranstaltung findet im café portstrasse, Hohemarkstr. 18, in Oberursel statt. Einlass ist ab 19.00 Uhr bei freiem Eintritt. Spenden sind erwünscht, die von der Band in voller Höhe an den Verein gespendet werden.

Zur Fahnenaktion:

1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ zu erklären. Heute finden rund um diesen Tag alljährlich weltweite Aktionen statt, durch die auf die gegen Frauen ausgeübte Gewalt und Diskriminierung aufmerksam gemacht wird.

Hintergrund für die offizielle Initiierung des Aktionstages durch die Vereinten Nationen war die Entführung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Mirabal waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden, weil sie gegen ihn Widerstand geleistet hatten.

Jede Frau hat das Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Trotzdem ist laut einer europaweiten Studie aus dem Jahr 2017 fast jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen. Häusliche Gewalt findet in allen Lebensformen, gesellschaftlichen-, kulturellen- und Altersschichten statt. Die Gewalt kennt viele Gesichter. Sie äußert sich in Form von körperlicher, sexueller, sozialer, ökonomischer und/oder seelischer Gewalt. Zwischen dem Täter und dem Opfer besteht eine emotionale Bindung.

Im schlimmsten Fall endet die Gewalt mit dem Tod, wie der traurige aktuelle Fall 2019 einer getöteten Frau in Limburg deutlich macht. Der Täter war ihr eigener Ehemann. Und dies ist kein Einzelfall. 2017 wurden in Deutschland 147 Frauen von ihrem (Ex)Partner getötet.

Hans-Georg Brum
Bürgermeister