In der vor einigen Wochen veröffentlichten Untersuchung des Gesundheitsamtes der Stadt Frankfurt am Main über den Zustand der Oberflächengewässer bekommt der Urselbach keine guten Noten. Im September 2017 wurden oberhalb und unterhalb der Kläranlage aus dem Urselbach Wasserproben entnommen. Das Ergebnis war, dass im Urselbach multiresistente Keime und Antibiotika gefunden wurden. Und zwar nicht nur unterhalb der Kläranlage, wo das aus der Kläranlage kommende geklärte Wasser in den Urselbach fließt, sondern auch oberhalb der Kläranlage. Im Bereich der Brücke „An der Untermühle“ fand man im Urselbach antibiotika-resistente Keime. Der Frage, wo die für die Gesundheit gefährlichen Keime in den Lauf des Urselbachs eingetragen werden, wurde in der Untersuchung nicht nachgegangen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Eggert Winter: „Das muss uns als Oberurseler aber sehr interessieren. Es wäre fatal, wenn der Urselbach nunmehr in die Kategorie gesundheitsgefährdender Gewässer eingeordnet werden müsste. Denn der Urselbach ist ein Gewässer, an dem und in dem Kinder an vielen Stellen spielen.“
Deshalb schlägt die Koalition vor, den Urselbach an verschiedenen Stellen vom Haidtränktal bis zur Urselbachstraße auf antibiotika-resistente Krankheitserreger untersuchen zu lassen, um Feststellungen über die Ursprungsorte der Erreger treffen zu können.
Die Untersuchung des Gesundheitsamtes sollte nach Auffassung der Koalition aber auch Anlass sein, sich mit der Leistungsfähigkeit der Kläranlage zu beschäftigen, soweit es um die Elimination multiresistenter Keime, Arzneimittelrückstände, Mikroplastik und andere gefährliche Stoffe geht. Bekanntlich gibt es eine bundesweite Diskussion über die sog. Vierte Reinigungsstufe, mit der man erreichen will, diese für Mensch und Umwelt gefährlichen Stoffe und Spuren aus dem Abwasser herauszufiltern. CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Uhlig: “Wir müssen uns klarmachen, dass es dabei nicht nur um das Abwasser geht, sondern um unsere Gewässer insgesamt, die ja teilweise auch zur Trinkwassergewinnung genutzt werden. Uns interessiert, wie weit die Verfahrenstechnik hier entwickelt ist und was dies für die Oberurseler Kläranlage bedeuten kann.“