SPD-Ferienfraktion unterwegs im neuen „Wohnpark Kronberger Straße“

Im Bürgermeisterwahlkampf 2003, daran erinnerte Jutta Niesel-Heinrichs, versprach Bürgermeister Hans-Georg Brum die Atzelhöhl nicht zu bebauen und die grüne Lunge, die sich vom Maasgrund bis zum Bahnhof erstreckt, zu erhalten. Die Ziele des nun zum Abschluss kommenden Bebauungsplans 4A tasteten deshalb die Atzelhöhl nicht an. Vielmehr gehe es um eine arrondierende Wohnbebauung, die schon erfolgte Erweiterung des Matthöfer-Hauses, die Entstehung des Hospizes und die Planung eines Gebäudes für betreutes Wohnen. Stadtnah und mitten im Grünen entstehe so ein Top-Baugebiet, in dem allerdings preiswerter Wohnungsbau nicht möglich sein werde. Dies müsse an anderer Stelle geschehen. Gleichwohl freue sich die SPD-Fraktion, dass durch den Bauherrn Alte Leipziger 30 der vorgesehenen 45 Wohneinheiten als Mietwohnungen geplant sind.

Bei diesem Bebauungsplanverfahren 4A wird die bestehende Bebauung an der Oberhöchstadter Straße sowie Kronberger Straße arrondiert, und es werden auch dort Ausgleichsflächen angelegt. Eva-Maria Back vom Stadtplanungsamt rollte Pläne aus und erläuterte den Bestand und die Bebauung, die noch hinzukommen wird. Entlang der Kronberger Straße gegenüber dem Traute und Hans Matthöfer-Haus würden vor allem Mietwohnungen entstehen. Einige Grundstücke seien in privater Hand. Die städtischen Grundstücke im Baugebiet werden, so Back, im Bieter-Verfahren verkauft, dieses ende am 11. September. Für Interessenten sei eine ausführliche Broschüre zum Wohnpark Kronberger Straße mit Lageskizze der Verkaufsgrundstücke und des Altbestandes im Areal aufgelegt worden. Weitere Informationen gebe es im Stadtplanungsamt oder im Internet.

Die Häuser dürfen, so Back, nur zweigeschossig gebaut werden, die Bauhöhe ist auf 10 Meter festgeschrieben. Die neue Anliegerstraße hinter dem Hospiz St. Barbara und dem Traute und Hans Matthöfer- Haus endet in einem großen Wendehammer mit 22 Meter Durchmesser. Die Trasse ist bereits vermessen, und die Messpunkte sind mit Pflöcken markiert. Die Landwirte, die noch Grundstücke in der Atzelhöhl bewirtschaften, hätten gegen den ursprünglichen Zuschnitt
der Grundstücke Einspruch erhoben. Die Kurve sei zu eng für einen großer Trecker mit Anhänger, monierten sie. Daraufhin sei nachgebessert worden, berichtete Eva-Maria Back auf Nachfrage.

Günther Quack ist einer von 34 ehrenamtlichen Helfern im Hospiz St. Barbara. Ausführlich wurde er für die Arbeit mit den Schwerstkranken und ihren Angehörigen qualifiziert. Er informierte die Teilnehmer der SPD-Ferienfraktion über die Einrichtung, die Menschen auf ihrem letzten Lebensweg begleitet und ihnen ein Sterben ohne Schmerzen und in Würde ermöglicht. Träger für das Hospiz ist die Caritas, die fünf Prozent der Kosten selbst decken muss und daher auf großherzige Spenden angewiesen ist. Man freue sich stets darüber, wenn Oberurseler ihre runden Geburtstage dafür nutzten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen Spenden für das Hospiz einzusammeln. Dass sich das Hospiz demnächst mitten in einem Wohngebiet befinden werde, begrüßte Quack.

Baustellen sind die Bewohner des Traute und Hans Matthöfer-Hauses inzwischen gewöhnt, viele finden sie auch interessant, erzählte Doris Mauczok, die Leiterin des Alten- und Pflegeheimes. Träger des Hauses, das 1974 seine Pforten öffnete, ist die Johanna Kirchner-Stiftung der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Letztes Jahr wurde ein Neubau auf dem ehemaligen Gelände des Schwesternwohnheims errichtet, jetzt werden in weiteren Bauabschnitten die Zimmer auf neuesten Standard gebracht. Bei einem Rundgang durch das Haus konnten sich die Besucher davon überzeugen. Insgesamt leben 134 Menschen in der Einrichtung, die über einen eigenen Demenz-Bereich verfügt. Wenn das Haus komplett saniert ist, soll auf dem weitläufigen Parkgelände hinter dem Alten- und Pflegeheim ein Wohnhaus für betreutes Wohnen entstehen, erläuterte Doris Mauczok.

Lauschig und angenehm kühl war es auf der großflächigen Terrasse des Hauses, wo die SPD-Ferienfraktion mit ihren vielen Gästen zum geselligen Ausklang des aufschlussreichen Rundgangs Platz nahm.