SPD-Ferienfraktion war unterwegs in Stierstadt

Auftakt zur „Ferienfraktion“ war am vergangenen Freitag eine Ortsbegehung in Stierstadt. Christian Röher begrüßte als stellvertretender SPD-Fraktionschef neben Bürgermeister Hans-Georg Brum, den Ortsvorsteher von Stierstadt, Ludwig Reuscher, Stadträtin Cecilia Bind, die als kundige Anwohnerin gekommen ist und Bürgerinnen und Bürger, die der Einladung gefolgt sind, um sich aus erster Hand über die Wildschweinproblematik im Bereich der Weingärtenumgehung zu informieren und auch persönliche Begegnungen mit den Schwarzkitteln zu schildern. Der Umgang mit den dort einfallenden Wildschweinen beschäftigt Anwohner und Landwirte gleichermaßen.

Bürgermeister Hans-Georg Brum fasste die Problematik anschaulich zusammen. Anhand der Spuren ist nicht zu übersehen, dass sich in der Weingärtenumgehung zahlreiche Wildschweine angesiedelt haben. So zeichnet sich an der Straßenbrücke Ursemer Straße ein querlaufender Pfad bereits deutlich vom Asphalt ab. Links und rechts davon sind aufgewühlte Grasnarben zu erkennen. Anwohner und Landwirte berichten, dass ihre Gärten und Wiesen bis hin zur „Kleinen Schmieh“ betroffen seien. Nahrung finden die Wildschweine hier reichlich, insbesondere im Bereich der vielen Brombeersträucher.

Deshalb sei es wichtig, die in den letzten Jahren vernachlässigten Pflegemaßnahmen an Wiesen, Gärten und Feldern wieder zu intensivieren. So sind auf städtischen Flächen inzwischen bereits Brombeersträucher gerodet worden. Das allein genügt auf Dauer jedoch nicht.

„Um der Wildschweinplage Herr zu werden, bedarf es eines gesamthaften Pflegekonzepts, das von allen Eigentümern der Wiesen, insbesondere der Streuobstwiesen umgesetzt werden muss. Dazu gehören der Rückschnitt von Brombeersträuchern und das Auslichten weiterer Hecken- und Gehölzbestände sowie das Beseitigen des Unterwuchses im Bereich von Bäumen“, machte Hans-Georg Brum vor Ort deutlich. Aber auch das Entfernen von Grünablagerungen, Komposthaufen und Obstresten könne zu einem Rückzug der Tiere aus der Weingärtenumgehung in den Wald beitragen.

Weitere Möglichkeiten das Wildschweinproblem zu lösen, seien die Beweidung der freigemachten Flächen und die Jagd. Brum räumte ein, dass diese beiden Varianten nicht unproblematisch seien. Eine Beweidung mit Schafen ist sehr kostenintensiv; die Jagd in einem befriedeten Bezirk nahezu unmöglich. Somit komme der Bewirtschaftung und intensiven Nutzung der in den letzten Jahren kaum gepflegten Flächen eine hohe Bedeutung zu. Sämtliche Eigentümer und Pächter müssen hier ihrer Verantwortung gerecht werden.

Nach der Erörterung zur „Wildschweinproblematik“ schloss sich ein Spaziergang von der Weingärtenumgehung zur Skateranlage an. Dabei wurden mit Bürgermeister Brum Möglichkeiten einer Beleuchtung der Fuß- und Radwegeverbindung von der Eichenstraße zur S-Bahnstation Stierstadt diskutiert. Da hier keine Stromkabel liegen, könnten solarbetriebene Leuchten eine umweltfreundliche Alternative sein.

Zum Abschluss wurde die Erweiterung der Skateranlage am S-Bahn-Haltepunkt Stierstadt besichtigt, die ein sehr gelungenes Beispiel für ein attraktives Angebot an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Stadtteil bzw. für Oberursel ist.

Einig waren sich alle Beteiligten darin, dass die „Ferienfraktion“ eine gute Gelegenheit ist, Probleme direkt vor Ort mit den Beteiligten zu diskutieren.