Die alte Garde der CDU Oberursel möchte es wieder behaglich und die jüngere Garde offenbar auch. Es sind hilflose Versuche, die erfolgreiche Stadtentwicklung unter Bürgermeister Hans-Georg Brum klein zu reden.
Merkwürdige Dinge sind aus der CDU Oberursel zu hören. Am Aschermittwoch beklagte Jürgen Banzer wie es in den Zeitungen zu lesen war -, dass die Stadt Oberursel keinen eigenen Charakter mehr habe und die einstige Übersichtlichkeit und Behaglichkeit verloren gegangen sei. Unbehagen mache sich breit, das müsse die CDU politisch artikulieren. Oberursel dürfe kein Stadtteil von Frankfurt werden.
Man merkt, ihm passt die ganze Richtung nicht. Mehr noch, es wurmt ihn, dass die CDU es in den Jahrzehnten, in denen sie vor der Wahl von HansGeorg Brum im Jahre 2003 die Bürgermeister und meist auch noch die Kämmerer stellte, in Oberursel kaum etwas auf die Reihe gebracht hat sieht man von der von allen Fraktionen getragenen Camp-King-Bebauung ab.
Es fragt sich so der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Eggert Winter -, ob die CDU zurück will zu den Zeiten, da die S-Bahn-Fahrgäste sich durch einen uringeschwängerten, dunklen Gang zur Bahn zwängen mussten, Bommersheim von der Kernstadt abgehängt und die Hohemarkstraße eine unansehnliche. radfahrerfeindliche Durchgangsstraße war. War das die Behaglichkeit, von der Jürgen Banzer schwärmt. Oder gehört zur Übersichtlichkeit, dass bis 2012 die Hohemarkstraße von Industriebrachen gesäumt war? Man denke nur an das heruntergekommene, schäbige Ensemble, genannt Jandorfs Fabrik, gegenüber dem heutigen Edeka-Markt.
Nein, es wurmt Jürgen Banzer, dass Oberursel unter der maßgeblichen Initiative von Bürgermeister Hans-Georg Brum einer grundlegenden Reparatur und Stadterneuerung unterzogen worden ist, die nun für jedermann sichtbar – vom Bahnhofsareal über die Adenauerallee, die neue Bärenkreuzung, die Hohemarkstraße bis zum Taunusinformationszentrum an der Endstation der U 3 – zum Vorbild nicht nur im Hochtaunuskreis, sondern in der Region geworden ist.
Oder – so fragt die Vorsitzende des Sozial- und Kulturausschusses Jutta Ibert (SPD) soll Unüber-sichtlichkeit bedeuten, dass wir heute über ein beispielhaft breites Angebot an Kinderbetreuung, Schulen und Einrichtungen der Fürsorge und Altenbetreuung verfügen und allein entlang der Hohemarkstraße ca. 300 neue Wohnungen entstanden sind?
In dieselbe Kerbe wie Parteikollege Banzer versucht die Oberurseler CDU-Fraktion zu schlagen, indem sie unlängst in der Presse Klage erhoben hat, dass die Stadt ihre Identität nicht verlieren dürfe, was sie daran festmachen will, dass in der Hohemarkstraße eine einzige monotone Straßenschlucht mit Riegelbebauung verhindert werden müsse. Man reibt sich die Augen. Gehen wir demnächst Verhältnissen wie in Manhattan oder Sao Paulo entgegen?
Nein. Hier wird Stimmung gemacht, um dem Vorurteil die Bahn zu bereiten, dass Oberursel durch die aktuelle Stadtentwicklung ein unwirtlicher Ort würde.
Wenn der CDU-Fraktionsvorsitzende Uhlig fordert, jede Neubebauung solle sich am vorhandenen Umfeld orientieren und sich in die gewachsenen Strukturen der Stadt gut einfügen, so rennt er mit dieser Forderung offene Türen ein. Es fragt sich nur, was dies vor dem Hintergrund bedeutet, dass sich etwa links des sog. Fischlein-Areals an der Hohemarkstraße eine Gärtnerei mit Wohnhaus und rechts ein mehrgeschossiges Bürohaus befindet.
Ärgerlich an den CDU-Nörgeleien ist, dass mit Augenwischerei der Eindruck erweckt werden soll, die Stadtentwicklung sei misslungen und dieses Misslingen sei Ergebnis rot-grüner Baupolitik. Die sogenannte Riegelbebauung entlang der Hohemarkstraße geht auf die Bebauungspläne aus der Zeit der CDU-FDP-OBG-Koalition zurück. Damals wurde unter anderem das große UTIMACO-Gebäude gebaut und im Norden der unmittelbar an den Bürgersteig angrenzende Riegel im Camp King.
Die CDU weiß genau, dass zum Einen Rot-grün keine Mehrheit in Oberursel hat und zum Anderen alle Bebauungspläne mit einer Ausnahme -, die den Bauvorhaben der letzten zehn Jahre zugrunde liegen, mit den Stimmen der CDU-Fraktion beschlossen worden sind.