SPD Oberursel gegen Fracking

„Fracking“ bzw. „Hydraulic Fracturing“ ist ein Verfahren, mit dem unter Einsatz giftiger Chemikalien und Flüssigkeit bei Tiefbohrungen schwer zugängliche Gesteinsschichten aufgebrochen werden, um durch die Rissbildung Erdgas, aber auch Erdöl fördern zu können.
International agierende Konzerne wollen dieses Verfahren jetzt auch in Deutschland einsetzen. Für Nordhessen liegen Anträge auf Erkundungsbohrungen vor. Die Landesregierung zögert noch mit der Entscheidung, möglicherweise aber nur, weil sie vor der Landtagswahl aus wahltaktischen Gründen keine Farbe bekennen will. Die FDP ist auf Landes- und Bundesebene grundsätzlich für Fracking. Fracking stellt jedoch eine konkrete Gefahr für unser Trinkwasser dar, u. a. weil die eingesetzten hochgiftigen Chemikalien in Grundwasserschichten eindringen könnten. Beim Fracking entsteht eine große Menge verseuchtes „Lagerstättenwasser“, das ebenfalls eine große Umweltgefahr und ein Entsorgungsproblem darstellt. Auch die Gefahr von Bewegungen im Erdinneren ist durchaus gegeben. Jetzt hat die Bundesregierung ein Gesetz vorgelegt, das Fracking den Weg ebnet.

Die SPD Oberursel lehnt Fracking entschieden ab. Die ökologischen und geologischen Risiken sind unabsehbar. Die im Schiefergestein gebundenen Erdgasvorkommen würden gerade einmal rund 13 Jahre reichen. Die Energiewende würde lediglich in die Zukunft verschoben, das grundsätzliche Problem aber nicht gelöst. Der weitere Ausbau regenerativer Energiequellen, eine dezentrale Energieerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung und eine weitere Reduzierung des Energieverbrauchs durch stetige Erhöhung der Energieeffizienz sind hingegen zukunftsweisende Lösungsansätze. In ihrer Mitgliederversammlung am 14. März hat sich die Mehrheit der SPD Oberursel ausdrücklich hinter diese Zielsetzung gestellt. Die Oberurseler Genossen wollen das Thema auch beim nächsten Unterbezirksparteitag zu Sprache bringen.