30 interessierte BürgerInnen fanden sich zu der Ortsbegehung mit Bürgermeister und den SPD-Mandatsträgern ein, um die Geländeverhältnisse und die Chancen für den Neubau einer Halle und eines Marktes kritisch zu erörtern. Zum Abschluss trafen die Politiker zu einem Meinungsaustausch mit Oberstedtern und dem TVO-Vorstand in der alten Turnhalle zusammen.
Seit einiger Zeit ist bekannt, dass der Oberstedter Rewe-Markt gerne in den Ortseingang umziehen möchte. Dort ringt der Turnverein Oberstedten um den Neubau einer Halle, der die sanierungsbedürftige alte Turnhalle ersetzen soll. Nicht alle Oberstedter sehen einen Umzug des Marktes an den grünen Ortseingang positiv, aber wie Bürgermeister Brum am derzeitigen Standort des Rewe-Marktes in der Mittelstedter erläuterte, sehe der Marktbetreiber an diesem Standort keine Entwicklungsmöglichkeiten für einen größeren und moderneren Markt mit ca. 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche und über 100 Parkplätzen. Die noch freien Flächen in der Hans-Mess-Straße seien entweder zu klein oder aus topografischen Gründen nicht für einen solchen Markt geeignet, erführen die Teilnehmer der Ortsbegehung im Gewerbegebiet von Brum.
Danach wurde das von Rewe gewünschte Gelände zwischen Feuerwehr und Parkplatz Niederstedter Straße in Augenschein genommen. Der Markt könnte zwischen der Feuerwehr und auf dem derzeitigen Außengelände des TVO entstehen, erläuterte Bürgermeister Brum anhand einer Planskizze. An die Rückwand des Marktes würde sich dann die neue Halle des TVO anschließen, die auch energetisch von dieser Ankopplung profitieren könnte. Die Außenanlagen des Vereins müssten sodann in Richtung der Wiesen entlang der Friedrichstraße verlegt werden. Das neue Beachvolleyball-Feld könnte dort entstehen, wo sich jetzt die alte Halle befindet. Denn die jetzigen Außenanlagen des TVO müssten sich in Parkplätze verwandeln.
Ein solcher Standort im Ortseingangsbereich biete einige Vorteile, war aus dem Kreis der Teilnehmer der Begehung zu hören. Eine Busanbindung sei unmittelbar gegeben, was gerade für ältere Menschen sehr wichtig sei. Auch wäre der Markt an dieser Stelle dann gut zu Fuß erreichbar. Andere sahen den grünen Charakter des Ortseingangs bedroht und fürchteten zusätzlichen Verkehr.
Aus Sicht des TVO steht wäre der in Aussicht genommene Standort eine gute Lösung, betonten die anwesenden Vorstandsmitglieder, zumal die alte Halle benutzt werden könnte, bis die neue stehe. Nicht nur Rewe drängt demnach zur Eile, auch der Turnverein hätte gern eine schnelle Lösung, denn der 1122 köpfige Verein beklagt die schlechte Substanz der 1952 errichteten Halle.
An der Klärung der Finanzierung müsse allerdings noch gearbeitet werden, erklärte Vorstandsmitglied Harald Bender. Auch sei für den Verein ein angemessenes Außengelände unverzichtbar. Davon, dass dieses Außengelände, gerade von Kindern und Jugendlichen, ausgiebig genutzt wird, konnten sich die Teilnehmer der Begehung persönlich überzeugen. Aber auch die Grundschule Oberstedten benutzt das Außengelände, z. B. bei den Bundesjugendspielen. Ortsbeiratsmitglied und Oberstedter Stadtverordnete Jutta Niesel-Heinrichs unterstrich beim Abschlussgespräch die Wichtigkeit einer funktionstüchtigen Turnhalle in Oberstedten und versprach, dass sich die SPD-Kommunalpolitiker der Angelegenheit annehmen würden. Wir wollen uns um eine einvernehmliche Lösung bemühen, die sowohl die Interessen der Konsumenten und Turner als auch die Interessen der Anwohner und den Wunsch nach Erhaltung eines grünen Ortseingangsbildes berücksichtigt.